Skip to main content

Ludmillenhof, 49751 Sögel  |  +49 (0)5952 / 206-113  |  kontakt@leader-huemmling.de

Lathen

Der Transrapid als spurgeführte Magnetschwebebahn hat sich seit Beginn der Erprobung auf der weltweit einzigartigen Versuchsanlage sukzessiv zu einem Wahrzeichen der Gemeinde Lathen entwickelt. In der Zeit von 1983 bis 2011 wurden mehrere Transrapid-Baureihen auf der 31,8 km langen Transrapid Versuchsanlage Emsland (TVE) getestet und jeweils weiterentwickelt. Erst der folgenschwere Unfall am 22.09.2006, bei dem 23 Personen aufgrund menschlichen Fehlversagen ums Leben kamen, trübte das Bild der Transrapid. Eine auslaufende, finanzielle Förderung führte schließlich Ende 2011 zur Stilllegung der Anlage.

Seither wurden weder die Testanlage noch die verbleibenden Transrapid-Sektionen einer weiteren Verwendung zugeführt, vielmehr fallen sie zum großen Teil der Witterung zum Opfer. In den Medien wird in diesem Zusammenhang daher bereits häufig die Begrifflichkeit des „Lost Place“ verwendet, die das technische Industriedenkmal in den Schatten der Vergessenheit wähnt. Doch genau dieser Entwicklung gilt es entgegenzuwirken, indem der Transrapid wie auch seine Technologie gerade nicht in Vergessenheit geraten.

Dieses Ziel hat sich dabei neben der Gemeinde Lathen nicht zuletzt auch der in 2021 gegründete Förderverein Transrapid Emsland e.V. gesetzt, der bis dato bereits einige sichtbare Maßnahmen ergreifen konnte. Dazu zählen bspw. die Wiedereröffnung des Besucherzentrums für Touristen, aber auch erste Renovierungsarbeiten an einem Transrapid-Exponat vor dem Betriebsgelände.

Das Ziel aller beteiligten Akteure liegt letztlich darin, die noch vorhandenen Exponate zu sichern, aufzubereiten und einer möglichst großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Fokus stehen dabei vor allem die verbleibenden Transrapid-Züge, die aktuell an unterschiedlichen Stellen verwahrt werden. Eines dieser Fahrzeuge – der verbleibende Teil des Unfallfahrzeuges TR08 – befindet sich derzeit noch im Besitz und auf dem Gelände der ehemaligen Betreiberfirma. In mehreren Gesprächen wurde kürzlich hingegen die Möglichkeit eröffnet, den Zug seitens der Gemeinde Lathen zeitnah zu erwerben und zu Ausstellungszwecken zu verwenden.

Für diesen Fall eines Verkaufs an die Gemeinde Lathen ist nun eine erste Konzeption entworfen worden, die nach erfolgter Renovierung und Aufbereitung des TR 08 eine Aufständerung am Ortseingang (Niederlangener Straße, s. Lagekarte) vorsehen könnte. Das potentielle Grundstück befindet sich im Eigentum der Gemeinde Lathen.

Mit einer möglichen konkreten Umsetzung möchte die Gemeinde Lathen zügig beginnen, um damit auch dem Verein „Transrapid“ und damit der Technik mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Hintergrund dieses Standort-Vorschlages ist die Nähe zu einer vom Fahrzeugverkehr stark frequentierten Umgehungsstraße, wie auch zur vom Fahrradverkehr intensiv beanspruchten Mühlenstraße, die jeweils eine große Sichtbarkeit für die Öffentlichkeit bewirken. Geprüft werden soll im Rahmen der Studie auch, wie die Zugänge zum TR08 barrierefrei möglich sein könnte.

Der Transrapid als markantes Wahrzeichen der (Samt-) Gemeinde Lathen aber auch der Region Hümmling kann so eindrucksvoll im Eingangs- wie Durchfahrtsbereich präsentiert und in Szene gesetzt werden.

Zum anderen bietet der Standort in unmittelbarer Nähe zur Erna-de-Vries-Schule die Möglichkeit, das Transrapid-Exponat als außerschulischen Lernstandort herzurichten. Die Transrapid-Geschichte wie auch die Magnetschwebetechnik kann damit erlebbar in den Unterricht integriert werden.

Darüber hinaus könnte auch eine weitere, touristische Attraktivierung, wie bspw. die Errichtung einer Informationshütte, angedacht werden.

Zur Konkretisierung und Überprüfung der Realisierbarkeit jenes Standort-Vorschlages ist nunmehr kurzfristig die Erstellung einer Machbarkeitsstudie geplant, in dessen Rahmen alle für eine Aufständerung und Ausstellung des TR08 maßgeblichen Umstände Berücksichtigung finden sollen. Dazu zählen insbesondere folgende Maßnahmen bzw. Aspekte:

  • Durchführung und Auswertung notwendiger Standort-Voruntersuchungen
  • Abstimmung und Beteiligung der Beiträge und Argumente maßgeblicher Akteure (Förderverein, Behörden, Naturpark Hümmling, Emsland-Touristik, andere Stellen)
  • Regelmäßige Abstimmung mit der Lenkungsgruppe
  • Erarbeitung einer Entwurfsplanung unter Berücksichtigung der gestalterischen, funktionalen, wirtschaftlichen, standörtlichen, ökologischen, natur- und artenschutzrechtlichen Anforderungen
  • Erarbeitung von Vorschlägen, wie die Barrierefreiheit hergestellt werden kann
  • Eruierung möglicher Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen aufgrund möglicher Vorgaben des Naturschutzes
  • Erstellung einer ersten Kostenschätzung mit Finanzierungsplan zur Realisierung des Projektes und zukünftiger Folgekosten
  • Laufende Öffentlichkeitsarbeit
  • Vorabstimmen der Genehmigungsfähigkeit mit Behörden und anderen an der Planung fachlich Beteiligten
  • Ermitteln der späteren Bauphasen unter Berücksichtigung der Verkehrslenkung