Sögel
Im Frühjahr 2013 wurde der Schulwald in Kooperation der Oberschule Sögel (Schule am Schloss) und dem Hümmling-Gymnasium in direkter Nachbarschaft zum Raddesee (auch ein LEADER-Projekt) angelegt. Seiner Zeit wurden durch die Schülerinnen und Schüler beider Schulen etwa 7.000 Pflanzen in Zusammenarbeit mit der „Stiftung Zukunft Wald – Umwelt-Bildung-Naturschutz“ auf der etwa 2 ha großen landwirtschaftlich genutzten Fläche gesetzt.
Die Stiftung „Zukunft Wald“ fördert vorrangig Umweltbildung und Artenschutzprojekte. Gesunde Wälder sind Lebensgrundlage – für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, für das Klima und den Menschen (www.zukunftswald.de).
Nachdem im Jahr 2013 alle Klassen der Oberschule (etwa 400 Schülerinnen und Schüler) mit Ausnahme der damaligen Abschlussklassen sowie etwa 500 Schülerinnen und Schüler des Hümmling-Gymnasiums aktiv in die Pflanzaktion eingebunden waren, wird der Schulwald zurzeit jährlich schwerpunktmäßig von den Klassen der Schuljahrgänge 5, 7, 8, 10 der Oberschule angesteuert. Seitens des Hümmling-Gymnasiums besuchen jährlich alle Klassen des 7.Jahrgangs im Rahmen eines im Hauscurriculum Biologie verankerten Projekttages den Schulwald. Zusätzlich erfolgen waldökologische Untersuchungen durch Kurse der Oberstufe angelehnt an die jeweiligen Schwerpunkte des jeweiligen Abiturjahrgangs. Auch in anderen Jahrgangsstufen wird der Schulwald als außerschulischer Lernort je nach Unterrichtssituation angesteuert.
Den unteren Teil des neu angelegten Schulwaldes hat die Schülerschaft der Schule am Schloss und den oberen das Hümmling-Gymnasium gepflanzt. Der Buschstreifen verläuft mittig durch den Wald und markiert somit die Grenze zwischen den Parzellen. Hier ist auch der künftige Standort der Aussichtsplattform vorgesehen.
Seit nunmehr über 10 Jahren nutzen also beide Schulen regelmäßig den Schulwald und den Raddesee als außerschulischen Lernort, um ein Interesse an Natur- und Umweltschutz zu wecken, zu sensibilisieren und zu fördern.
Der Bereich Schulwald am Raddesee in Sögel dient zum einen der Naherholung für die einheimische Bevölkerung, den Gästen des Ferienhausgebietes und anderen Touristen der Gemeinde wie auch Wanderern (Hümmlinger Pilgerweg) und Radwanderern, den Besuchern des Bestattungswaldes in Spahn und den Gästen der Schlossanlage als Anlaufpunkt bzw. als Rast- und Ruheplatz und zum anderen der Umweltbildung; in heutiger Zeit und aus Sicht der Gemeinde und allen beteiligten Kooperationspartnern von besonderer Bedeutung.
Die Gemeinde Sögel hat nun das Angebot vor Ort erweitert. Dazu wurden Gespräche mit den oben genannten Schulen, dem Sportfischereiverein Sögel, der Stiftung „Zukunft Wald“ und dem Naturpark Hümmling aufgenommen. Zielstellung dabei war es, den Aufbau des Waldes (Stockwerkbau) praktisch zu veranschaulichen und um Tierbeobachtungen und -bestimmungen zu ermöglichen. Die Aussichtsplattform lässt einen Perspektivwechsel für die Besucher zu.
Der Wald befindet sich aktuell in der Dickungsphase, d.h. er ist dicht gewachsen und schlecht begehbar. Aus diesem Grund wurde durch die Schülerschaft beider Schulen im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Gemeinde und durch die Unterstützung des Landkreises sowie der Landesstiftung ein Rundweg auf vorhandenen Trassen angelegt.
Durch eine gezielte Beobachtung aus leicht erhöhter Position, die die Pflanzen- und Tierwelt nicht beeinträchtigt oder bewusst stört, wird eine neue bzw. erweiterte Sicht in die Struktur des Waldes mit seinen Pflanzen und Tieren auf der einen und dem See auf der anderen Seite möglich. Damit kann ein verantwortungsbewusster Umgang mit Natur, Umwelt und Ressourcen vermittelt werden.
Die Schulen haben in einem vorgeschalteten Projekt eine Sichtschneise geschaffen, mittig im Schulwald, an der Trennlinie der Bereiche Oberschule und Gymnasium. Damit wird der Blick in die einzelnen Etagen des Waldes ermöglicht. Diese Sichtschneise wird auf einem Buschstreifen angelegt. Dieser besteht aus heimischen Sträuchern, wie sie auch am Außenrand des Schulwaldes angepflanzt wurden. Es sind Schlehe, Eberesche, Weißdorn, Holunder und Erle.
Im Wald, gerade jetzt in der Dickungsphase, lassen sich Singvögel fast aller heimischen Arten beobachten, aber auch Reh, Hase, Fasan und die Waldschnepfe. Auf dem Raddesee sind heimische Gänsearten (Nil-, Bless-, Saat-, Kurzschnabel-, Kanadagans), vor allem dominiert die Graugans, zu beobachten. Des Weiteren: Blesshuhn, Teichhuhn, wie auch Reiher-, Krick- und Stockente aber auch andere Arten.
Im Raddesee tummeln sich Karpfen, Schleien, Forellen, Aale, Hechte, Quappen und Zander. Da innerhalb dieses Vereins auch eine Jugendgruppe aktiv ist, profitieren bereits junge Vereinsmitglieder von der neuen Aussichtsplattform und bieten eine andere Sicht auf die Wasserfläche.
Neben den weiterführenden Schulen in Sögel hat auch der Naturpark Hümmling ein großes Interesse an der Einrichtung. Er wirbt für Naturparkschulen und unterstützt dieses Projekt. Die Bernhardschule Sögel befindet sich aktuell in der Testphase zur Naturparkschule (Ziel: 2025).